An die Prinzessinnen dieser Welt

blume500

 

Heute morgen kann es nicht schnell genug gehen! Ich muss etwas loswerden!

Weil mal wieder so viel geschehen ist – so wie das Leben nun mal ist. Seit Julius auf dieser Welt ist, passiert ja eigentlich ständig etwas.

Aber damit meine ich nicht einmal unsere rasanten Notarztfahrten, die mittlerweile selbst für Tom nichts Besonderes mehr sind. Auch nicht die unendlich vielen, frustrierenden Medikamentenversuche, mit denen wir Julius helfen wollen.

Und schon gar nicht die endlosen und beeindruckenden Behördenkontakte  –  da könnte ich sowieso über jeden einzelnen, eine spektakuläre Story schreiben.

Nein, es passieren zahlreiche „Kleinigkeiten“, die früher selbstverständlich gewesen wären.

Nun, was war gestern?
Ich war vormittags mit einer sehr, sehr lieben Freundin frühstücken! Was ja an sich schon toll ist! Aber so besonders? könnte man jetzt denken.

Tja, das Außergewöhnliche war, dass ich zweihändig gefrühstückt habe! Das funktionierte deshalb, weil ich kein Kind auf dem Arm hatte!

Seit Montag geht Julius jeden vormittag in den Kindergarten!

Also, habe ich im Café meine Rühreier koordiniert mit dem Messer auf die Gabel geschoben und treffsicher zum Mund geführt!

Ich weiß, dass die Mamas dieser Welt wissen, was das zu bedeuten hat!

Und die Papas? fragen sich bestimmt nun alle Leser. Was schreibt die denn für veraltete Dinge! Die Männer schieben doch genauso die Kinderwägen, sie wickeln, sie gehen in Elternzeit, besuchen Elternabende, nehmen sogar an Krabbelgruppentreffen teil (ohne Witz, ich habe schon einmal einen dort gesehen!).

Klar, das ist auch bei uns zu Hause so!

Aber beim Essen hört der Spaß auf!

Zumindest bei uns. Beim Essen will der Mann kein Kind auf dem Schoß sitzen haben. Da will er sich voll und ganz dem Genuss hingeben! Das hat auch praktische Gründe, denn das Steak kann man nur schwer einhändig mit der Gabel zerteilen.

Ich bestelle deshalb (wenn nicht vegetarisch, denn Reis, Broccoli, Nudeln, kann man wunderbar mit rechts oder links klein kriegen) im Restaurant (wenn wir mit den Kindern unterwegs sind), nur Gulasch oder Geschnetzeltes.

Oder ich lasse mir die Pizza vorausschauend schon geschnitten servieren!

Nach diesem feudalen Frühstücksmal, waren wir zwei Frauen ein wenig shoppen! Selbstverständlich für die Kinder….

Aber da sah ich diese schöne Postkarte, mit diesem lebensweisen Spruch, der mich so herrlich zum Lachen gebracht hat. Und den ich ab heute als mein Lebensmotto benutzen werde.

All den gefallenen Prinzessinnen dieser Welt, möchte ich ihn mitteilen:

„Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weiterlaufen!“

Das war er, der Spruch.

Und ich weiß, mein Krönchen sitzt seit Julius Geburt ein wenig schief. Wahrscheinlich hat es auch Macken vom Sturz abbekommen, den Glanz hat es sowieso verloren.

Aber was solls?

Dafür trage ich es bewusst und mit einer tiefen Zufriedenheit.

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